Donnerstag, 27. August 2015

Armes Deutschland heute. Oder: Wie Asylanten uns die Jobs wegnehmen.

27.08.2015
Hier ein schönes Beispiel wie wir Deutschen uns besser untereinander helfen sollten:
In unserer Straße wohnt eine junge, deutsche Familie. Mutter, Vater, zwei aufgeweckte Kinder. Die Eltern gehen einem geregelten Job nach, die Kinder sind höflich und gut erzogen. Sie führen ein vorbildliches, gut bürgerliches Leben.Doch dann passiert das Schreckliche. Ein Hausbrand mitten in der Nacht raubt dem Familienvater alles was er je liebte und für das es sich zu leben lohnte. Das Haus brennt bis auf die Grundmauern ab. Seine Frau und die beiden Kinder werden im Schlaf überrascht und verlieren ihr Leben in der Feuersbrunst. Der Ehemann ist der einzige Überlebende. Er war gerade auf der Nachtschicht. Jetzt steht er zitternd vor den Überresten seines Lebens. Er bricht weinend zusammen. Nachbarn eilen herbei, legen ihm schützend eine Decke über die Schultern. Sie umarmen ihn, trösten ihn und geben ihm halt. „Wir helfen dir! Wir stehen zusammen! Du bist nicht allein.“Einer der Nachbarn hat eine leer stehende Einliegerwohnung und der Vater kann dort erst einmal einziehen. „Bleib so lange wie du möchtest. Ich weiß, dass es dir gerade beschissen geht, aber ich möchte dir helfen. Ich möchte, dass du dich wohl fühlst und dich erholst, bis dein eigenes Leben wieder in die Bahn kommt.“Doch der Vater leidet. Seine Gedanken kommen einfach nicht zur Ruhe und auch nach vielen Monaten ist er noch nicht fähig zu arbeiten. Er gerät in die Berufsunfähigkeit, sein geregeltes Einkommen ist futsch. Doch immer noch helfen Menschen. Familie und Nachbarn legen zusammen, damit er sich ein paar Tage Erholung an der See gönnen kann. „Wir helfen dir! Wir stehen zusammen, auch in schlechten Zeiten. Denn so ist das hier in Deutschland. Wir helfen uns untereinander. Darauf sind wir stolz!“
Ein halbes Jahr später zieht drei Straßen weiter ein junger Mann ein. Er kommt aus Syrien. Seine Familie wurde ermordet. Er hat alles verloren für das er gelebt und geliebt hat. Die Nachbarn ziehen los und werfen mit Steinen nach ihm. Sie sprühen Parolen an seine Notunterkunft, beschimpfen ihn er soll dahin zurück gehen woher er gekommen ist. Und die, die nicht vor seiner Unterkunft stehen und laut Parolen schreien, die sitzen zu Hause und posten diese im Internet.

Merkst du etwas? Du sagst, dass wir den Menschen in Deutschland mehr helfen sollen, aber sobald jemand, der nicht aus deiner „Straße“  kommt Hilfe benötigt, dann bist du nicht mehr bereit dazu.
Weil er kein Deutscher ist! Weil er aus dem Ausland kommt! Und ja… auch wenn du es nicht hören willst: DAS ist nun mal Rassismus.

Sorry, wenn ich mich den vielen Posts der letzten Tage anschließe. Eigentlich hätte ich viel lieber meinen Reiseblog weiter geschrieben, aber das hier liegt mir nun mal so sehr auf dem Herzen, dass es einfach raus muss.
Die letzten Tage und Wochen haben sich über mich gelegt wie zäher Teer. Was ist nur los in diesem Land? Ich erinnere mich noch an die Euphorie zur WM2010. Zu Gast bei Freunden. Ein Motto das wirklich gelebt wurde. Es herrschte ausgelassene Stimmung, man tanzte auf den Straßen, hieß jeden Willkommen, ganz besonders die Gäste aus dem Ausland. Endlich konnte man die Fahne der BRD wieder ohne Reue schwenken. Und ja, ich habe das auch getan. Das war ein Land in dem ich leben will. Heute weiß ich, dass das alles geheuchelt war. Heute weiß ich: Die Gäste waren willkommen, weil sie Geld mitgebracht haben! Zu Gast bei Freunden… Freunde, die einen eiskalt zum Teufel jagen, wenn es einem schlecht geht. Gut, ich gebe zu, ich könnte jetzt auch so strikte Worte raus knallen wie die Herren Schweiger, Joko, Klaas und Co. Die Menschen, die Steine auf  Menschen aus dem Ausland werfen oder auf deren Kinder urinieren haben es auch nicht anders verdient. Denn diese Leute sind der Abschaum der Menschheit. Mit denen kann man leider auch nicht diskutieren, die würden diesen Text hier auch keine zwei Zeilen lang lesen. Daher gehe ich auf diese Gestalten auch gar nicht weiter ein.Wen ich meine sind die Leute, die gerade mit einem Bein in der rechten Szene stecken, ohne es vielleicht wirklich wahr zu nehmen oder zu verstehen. Die, die sofort als Nazi beschimpft werden und dies überhaupt nicht nachvollziehen können. Die hilfsbereiten Nachbarn aus dem Beitrag oben, sie machen sich Sorgen um ihre Mitmenschen. Sie würden niemals ein Asylantenwohnheim in Brandt setzen und ja, das glaube ich ihnen sogar aufs Wort. Aber dennoch teilen sie die Sprüche, die von rechtsradikalen Gruppen in die Welt gekippt werden ohne Wenn und Aber. Sie hinterfragen die Dinge nicht einmal. Wie oft habe ich jetzt schon gesehen, dass Leute den Spruch gepostet haben: „Ich muss Flaschen sammeln gehen, aber die Asylanten haben ein Smartphone!“ Sie rechtfertigen diesen Post damit, dass man doch erst mal den eigenen Landsleuten helfen soll. Sagen aber, dass sie kein Nazi sind, sondern ein Recht darauf haben ihre Meinung zu sagen. Wenn man aber mal dem Link zum Originalpost folgt, dann landet man plötzlich auf einer Webseite von einer verbotenen, rechtsradikalen Gruppierung. Der besorgte Deutsche hat ohne darüber nach zu denken diese rechte Gruppe gestärkt. Für die Brandsätze auf Asylantenwohnheime hat er den Brandbeschleuniger geliefert, aber er merkt es nicht einmal. Er wundert sich warum ein Ausländer einen Job bekommt, er selber aber nicht. Ich arbeite schon lange in der Industrie und weiß, dass potentielle Arbeitgeber sich die Bewerber im sozialen Netz genau ansehen. Stellt euch vor dieser potentielle Arbeitgeber verfolgt genauso wie ich den Link nach. Und dann wundert man sich warum man als Bewerber auf einmal abgelehnt wird? Ja, Ausländer nehmen uns den Job weg, aber nur, weil manche Leute sich durch ihren Hass selber ins Abseits befördern. Glaubt ihr wirklich eine Firma kann es sich erlauben einen schlecht ausgebildeten Ausländer einem gut ausgebildetem Deutschen vor zu ziehen? Sorry, aber die freie Marktwirtschaft ist kein Wohlfahrtsverein. Wenn euch jemand den Job weg nimmt, so wie ihr es immer formuliert, dann liegt es daran, dass er besser ausgebildet ist als ihr! Ich habe mich schon oft beworben und bin dann leider durch das Raster gefallen. Ich hätte jetzt alle Mitbewerber beschimpfen und bespucken können, aber stattdessen habe ich mich auf den Hosenboden gesetzt und gelernt. Mich weiter gebildet, mich engagiert, Kontakte geknüpft. Nur so kommt man im Leben weiter. Nicht indem man zu Hause sitzt und frustriertes Gemeckere im Internet verbreitet. Solche demotivierten Leute braucht kein Arbeitgeber der Welt. Es gibt so viele, die heutzutage diese Sprüche im Internet posten. Ihr steckt so viel Energie darein die ärmsten der Armen noch mehr nieder zu trampeln. Warum steckt ihr diese Energie nicht in genau das Gegenteil. Ja, ihr dürft eure Meinung kundtun! Die große Meinungsfreiheit über die ihr immer redet! Tut es! Geht auf die Straße, geht demonstrieren! Gründet Facebook Gruppen und steht auf FÜR die Dinge, die ihr ändern wollt. Sagt der Regierung, dass die Rente aufgestockt werden muss, damit Altersarmut in Zukunft der Geschichte angehört. Protestiert für mehr Hilfe bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit, erhebt eure Stimme für ein besseres Bildungssystem! Es gibt so viel was ihr tun könnt. Warum aber brüllt ihr stattdessen auf hilfesuchende Menschen ein, die daran nichts ändern können? So werden sich unsere Gesetze niemals ändern. Denn wie ihr bereits im Netz merkt: Dann schaltet auch die andere Seite auf stur und ihr bekommt schäbige Kommentare zurück an den Kopf geworfen. Und für die, die befürchten, dass der Terrorismus durch zu viel Asylanten steigen wird, der überlege sich mal folgendes: Ein Flüchtling der alles verloren hat und dessen letzte Hoffnung Europa ist, der wird an seinem Zufluchtsort auch noch nieder gemacht und gedemütigt. Was denkt der sich wohl? Verdammt… dieses Europa ist überheblich und stellt sich über andere Länder in denen Krieg herrscht. Ich fürchte die Terroristen von der ISIS, Boko Haram etc. haben wohl doch recht. Vielleicht ist das wofür sie in meinem Heimatland kämpfen doch nicht so falsch. Ich spüre es ja gerade am eigenen Leib. Herzlichen Glückwunsch. Ihr habt soeben ein paar neue Terroristen geschaffen!
Also, geht einfach noch mal in euch, kramt mal ganz ganz tief in eurem Herzen und überlegt ob ihr wirklich solch ein Mensch seid. Ich kann und will das nicht glauben. Lasst uns hilfsbedürftigen Menschen helfen, ihnen zeigen, dass es auch das Gute auf der Welt gibt und dass es sich lohnt sich dafür stark zu machen um ein freies Leben, leben zu können. Viele Asylanten werden in Deutschland bleiben, sich integrieren und unser Land mit Kultur bereichern. Aber die meisten werden in ihre Heimat zurück kehren, sobald dort wieder Frieden herrscht. Denn das Herz hängt immer an der Heimat und an der Familie. Auch wenn sie durch den Krieg nicht mehr die ist, die sie mal war. Und all die anderen, die bereits aktiv etwas tun, die ihre Stimme im Netz erheben, die sich für Hilfesuchende Menschen egal welcher Hautfarbe einsetzen: DANKE (hoch eine Mio.)! Lasst euch nicht unterkriegen. Macht weiter! Erhebt eure Stimme!

WIR sind Deutschland! Ein Land auf das ich endlich wieder stolz sein möchte! <3

#BloggerFuerFluechtlinge

1 Kommentar:

  1. Danke Dir! Du triffst den Nagel auf den Kopf! Und mögen uns die Einzelfälle von Kriminalität, die es seitens unserer Gäste gibt nicht davon abhalten es genau so zu sehen. Wir sind alle gleich und das Schicksal der Menschen, die Deutschland gerade zu "überfluten" scheinen möchte kein einziger von uns teilen. Ich hoffe gerade deswegen, dass die Europäische Union es schafft die Flüchtlinge in Europa besser zu verteilen und NRW beispielsweise nicht mehr Flüchtlinge aufnimmt als ganz Frankreich... Ich habe Angst vor dem fremdenfeinlichen Kollaps. Das ist nicht Deutschland!

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