Donnerstag, 31. Dezember 2020

2020 - Ein Jahr mit dir


Ein Jahr voller Ungewissheit und Zukunftssorgen,

aber dafür ein Jahr, dass mich die Tugend der Geduld lehrte.

 

Ein Jahr ohne große Feste und Familienfeiern,

dafür ein Jahr voller entspannter Wochenenden ohne Hektik und Zeitdruck.

 

Ein Jahr ohne Umarmungen von vielen Freunden,

dafür ein Jahr voller Kuschelmomente mit dir.

 

Ein Jahr ohne Ich-Zeit,

dafür ein Jahr mit ganz viel WIR für uns zwei.

 

Ein Jahr ohne pompösen Urlaub,

dafür ein Jahr mit purem Genuss des Schlichten und dem Wertschätzen der simplen Dinge und Erlebnisse.

 

Ein Jahr ohne Rummel und große Veranstaltungen,

dafür ein Jahr voller Natur und back to the roots.

 

Ein Jahr voller Masken,

und gleichzeitig voller Möglichkeiten, einmal tief durchatmen zu können.

 

Ein Jahr ohne Konzerte und lautem Getöse,

dafür ein Jahr voller heilsamer Stille.

 

Ein Jahr voller Vermissen,

dafür ein Jahr voller Erkenntnis, wie sehr man jemanden mag.

 

Ein Jahr voller Abstand von Freunden,

dafür ein Jahr mit dem erblühen von wahren Freundschaften.

 

Ein Jahr mit ganz wenig Kinderbetreuung und ganz viel zu Haus,

dafür ein Jahr mit unendlich viel Zeit nur mit dir.

 

Ein Jahr voller intensiver Emotionen,

dafür ein Jahr, das zeigt wer man ist.

 

Ein Jahr voller dunkler Gedanken

und anschließendem Loslassen ins Licht.

 

Ein Jahr, das mir die intensivsten Momente mit dir beschert hat, die so nie stattgefunden hätten.

Du, der mir gezeigt hat wie einfach es doch sein kann.

 

Wie? Ja wie, könnte ich dieses Jahr jemals hassen?




Montag, 31. August 2020

Corona Tag X+173: Rattenschwänze wedeln nicht vor Freude

31.08.2020

 „Ach, da machen wir vorsichtshalber einfach mal nen Corona Test. Kann nicht schaden“, sagte der Arzt und wusste nicht was er damit auslöste. Aber vielleicht fange ich einfach mal von vorne an.

Tag 1: 
Mutti ist stolz wie Oskar. Der Sohnemann hat die seine zweite Kita-Eingewöhnungsphase erfolgreich gemeistert. Während andere Kinder ihren Eltern hinterher weinen, kann mein Zögling es kaum erwarten, dass Mutti endlich den Raum verlässt. Ich überlege immer noch, was mir dieses Verhalten zeigen will. Hab ich nu alles richtig oder alles falsch gemacht in der Erziehung?  

Tag 2: 
„Am Anfang bringen die aus der Kita alles Kroppzeuch mit, wat de dir vorstellen kannst“, so beschrieb es einst die Nachbarin. Aber dass das sooo schnell passiert, hätte ich auch nicht gedacht. Die schlaflose Nacht wird begleitet von der Rotznase und gelegentlichen Fieberattacken des Zweijährigen. Bei Kleinkindern nichts Ungewöhnliches. 

Tag 3: 
Der Sohnemann fiebert noch ein bisschen und aus der Nase des Zöglings fließt der halbe Rhein (Aber von damals, in den 70ern. Als er noch grün und voller toter Fische war). Gegen Abend ist der junge Mann bereits auf dem Weg der Besserung.

Tag 4: 
Der Ehemann kommt mir am Morgen mit der Gesichtsfarbe eines Mozzarella Käses, sowie rot unterlaufenen Derrick Augen entgegen. 
„Ich glaub der hat mich angesteckt!“, sagt er und deutet auf das 90cm große Virenmonster mit dem Titel Sohn. 
Da auch der Ehemann leichtes Fieber hat und eine Krankmeldung braucht, geht’s für ihn ab zum Arzt. Dort werden die oben genannten Worte gesprochen. Zack, Wattestäbchen bis in den Magen eingeführt (ok, Scherz. Der Ehemann sagt es war gar nicht so schlimm) und ab nach Hause ins Bett. 
Auch den Sohnemann behalte ich vorsichtshalber weiterhin zu Hause, obwohl es dem schon merklich besser geht. Ist natürlich sehr unglücklich, grad am Anfang der Kita Eingewöhnung, aber was willste machen. 

Tag 5: 
Da wir kein konkreter Corona Verdachtsfall (aufgrund fehlender Kontakte zu bestätigten Corona Fällen oder Ähnlichem) sind, müssten wir EIGENTLICH nicht zu Hause bleiben. Dennoch rufe ich am Morgen in der Kita an und schildere die Situation. 
Man ist sichtlich erleichtert über unsere Offenheit, und auch die Bereitschaft das Kind so lange zu Hause zu behalten, bis das Testergebnis da ist. Vielleicht liegt es ja heute Nachmittag schon vor... 
Liegt es natürlich nicht.

Tag 6: 
Während ich die Kita Tasche für den Sohnemann packe, hängt der Ehemann in der Warteschleife der Arztpraxis. 
Dann die ernüchternde Aussage. „Computer sagt nein! Testergebnis liegt nicht vor!“ 
Ich packe die Kita Sachen wieder aus und bespaße das inzwischen wieder Mops-muntere Kind mit Knete. 
Wir sollen gegen Mittag noch einmal in der Praxis anrufen. Machen wir auch. Nur um dort, bereits 20 Minuten vor Feierabend, vom AB abgefangen zu werden. „Computer sagt nein! Sie rufen außerhalb unserer Geschäftszeiten an. Wir sind morgen wieder für sie da!“

Wer allerdings noch zu erreichen ist, ist der Hautarzt bei dem ich morgen eigentlich einen ambulanten OP Termin hätte. Ein paar unerfreulich aussehende Muttermale müssen weg. Meine Hoffnung wird schnell zertreten wie ein Zigarettenstummel. Ich bin zwar nicht offiziell in Quarantäne, aber die OP darf gemäß Praxis interner Anweisung in diesem Fall nicht durchgeführt werden. Ich bekomme einen neuen Termin. Dauert noch was. Wenn das so weiter geht werde ich vermutlich nicht an Corona erkranken, sondern an Hautkrebs.


Tag 7: 
Ich werfe die Kita Tasche des Kindes in die Ecke. 
Natürlich auch heute Morgen: KEIN TESTERGEBNIS! 
Ob der Test vielleicht verloren gegangen ist? Niemand vermag es zu sagen. Große Fragezeichen sowohl vor, hinter als auch in der Telefonleitung. 
Zur Sicherheit nochmal Nachfrage beim Gesundheitsamt, ob man das Kind nicht vielleicht doch… „Nein! Machen Sie es besser nicht! Wenn der Test nachher doch positiv ist und es kommt raus, dass sie das Kind trotzdem in die Kita geschickt haben…“ , die Dame vom Amt braucht den Satz gar nicht erst zu ende sprechen. Sie hat natürlich vollkommen recht. 
Wenn das hier in der Kleinstadt passieren würde, man würde mich nackt, geteert und gefedert über den Marktplatz schleifen. Und den Rest würde dann mein schlechtes Gewissen erledigen. Also weiter abwarten. 

Tag 8: 
Kein Testergebnis am Morgen. 
Mit zwei nörgelnden Männern an der Backe drehe ich langsam durch. 
Schreibe einen Hilferuf ans Fenster zur Straße: „Send beer and chocolate!“
Aber niemand reagiert. 
Vielleicht liegt es daran, dass die Fingerfarbe von draußen nur in Spiegelschrift zu lesen ist. Ich bin ein Idiot. 
Ein letzter verzweifelter Anruf am Mittag in der Arztpraxis. Nichts! Und nu is ja auch erst mal Wochenende. 
Ich setze ein paar Textnachrichten an Freunde ab, die aus anderen Gründen vor 1 bzw. 2 Tagen auch getestet wurden. Ihre Ergebnisse liegen bereits vor. Ich zerbeiße vor Wut mein Handy. 

Erkenntnis des Tages nach diversen Gesprächen: Wenn man über das Gesundheitsamt DIREKT testen lässt, dann geht es mit dem Ergebnis meistens viel schneller als über die Arztpraxen. Dort kann es aufgrund von Engpässen momentan locker eine Woche dauern. WARUM sagt einem das niemand vorher?

Tag 9: 
Nix Neues, weil: "Hoch die Hände, Wochenende"... nicht. 

Tag 10: 
Immer noch Wochenende. Der Sohnemann ist mittlerweile Topfit. Der Ehemann weiter auf dem Weg der Besserung.

Tag 11: 
Die Kita Ausrüstung steht in den Startlöchern. Anruf in der Früh beim Arzt. Und dann, endlich das lang ersehnte, wenn auch erschreckende Ergebnis ist da: Es war kein Corona, sondern die MÄNNERGRIPPE!!!


Leute, ihr glaubt gar nicht wie froh ich bin, dass diese Odyssee vorbei ist. 
Diese Warterei, dieses Hickhack mit den Anrufen, die Tatsache, dass mein Sohnemann voll aus der Kita Einführungsphase raus gerissen wurde, ich meinen wichtigen Arzttermin verschieben musste, das kann es einfach nicht sein. 
Ganz ehrlich, wer mich kennt, der weiss, dass ich das Thema Corona ernst nehme, dass ich mich (vielleicht sogar einen Ticken zu viel) an alle Regeln halte, dass ich es gut finde, wenn getestet wird. Aber was uns da widerfahren ist, geht auf keine Kuhhaut. 
Wie man das lösen kann? Schwer zu sagen. 
Vielleicht sollte man „akute Fälle“ wie unsere, priorisieren gegenüber Reiserückkehrern? (Denn mal ehrlich, nicht jeder wäre so brav zu Hause geblieben wie wir es gemacht haben. Was wäre gewesen, wenn das Ergebnis dann Positiv gewesen wäre?) 
Oder zumindest eine klare Anweisung an die Labore: Sofortiger Annahmestopp, wenn abzusehen ist, dass die Kapa nicht ausreicht das Testergebnis innerhalb von allerspätestens 36 Stunden vorzulegen. Die überzähligen Tests müssten dann an andere Labore weitergegeben werden (denn anscheinend gabs ja IRGENDWO doch genug Kapa, denn andere Tests kamen ja innerhalb von 1-2 Tagen). 

Wie auch immer. Trotz allem Ärgernis: Wenn jetzt irgendwelche Verschwörungsschwurbler, Reichsbürger oder Nazis auf die Idee kommen diesen Text hier zu missbrauchen, weil wir hier alle angeblich durch Echsenmenschen manipuliert und klein gehalten werden sollen: AM ARSCH! 
Der Text darf SEHR GERNE geteilt werden als leichte Feierabendlektüre oder Paradebeispiel, wie es nicht laufen sollte UND als Hinweis, dass hier dringend was in den Abläufen verbessert werden muss. Aber alle anderen Hetzer nehmen bitte davon Abstand.

In diesem Sinne: Bleibt gesund und wenn ihr doch mal am Stäbchen lecken müsst, lasst es euch am besten direkt vom Gesundheitsamt machen (Wer hier Zweideutigkeit liest ist ein Ferkel).




Freitag, 7. August 2020

Corona Tag X+149: Alles verfi… Ar...krampen!!!


07.08.2020

So, nun da ich aufgrund der Überschrift eure Aufmerksamkeit habe, jetzt zu etwas vollkommen anderem. 

Nein, eigentlich gar nicht so anders. Eigentlich hat es genau damit zu tun.
 
„Derjenige, der zum ersten Mal an Stelle eines Speeres ein Schimpfwort benutzte, war der Begründer der Zivilisation“, so zitierte einst Sigmund Freud einen (mir) unbekannten, britischen Schriftsteller. 

Klingt logisch. Für die Zivilisation ist es tatsächlich von Vorteil, erst mal laut „Arschloch“ zu brüllen, wenn einem jemand das letzte Mettbrötchen vor der Nase wegfuttert. Weitaus besser, als demjenigen im Affekt einfach eins über die Rübe zu ziehen. 

Wer meinen Blog verfolgt, der weiß, dass ich mitunter sehr „zivilisiert“ agiere. 
Sprich: Was raus muss, muss raus! 
Insbesondere in meinem letzten Blogeintrag kam das sicherlich sehr gut zur Geltung. Und doch, nachdem ich die letzten Tage mal ganz tief in mich und in all die Stimmen um mich herum reingehorcht habe, bin ich mir nicht so sicher, ob wir aktuell nicht einen großen Schritt zurück machen in unserer Entwicklung. 
Was raus muss, muss raus und ich bin immer noch eine grosse Verfechterin davon, dass man Emotionen nicht unterdrücken sollte, nur weil es sich nicht gehört oder nicht schick ist. Aber das, was sich mittlerweile in der Welt breit macht ist kein einmaliges Entladen mehr, es ist ein nicht enden wollendes Gewitter und so langsam habe ich die Befürchtung, dass dieser Sturm bald die jetzige „Zivilisation“ mit einem fetten Blitzeinschlag beenden könnte. 
Puff! Päng! Scheiss die Wand an war dat laut! Ende Gelände! 
Und dann? 
Keine Ahnung. 

Tatsache ist: Noch ist es nicht soweit. Und daher rudere ich jetzt auch einfach mal ein bisschen zurück. Nein, Rektalfotografie als Reaktion darauf, dass jemand seine Maske nicht aufgesetzt hat, ist keine Lösung! (Immerhin habe ich mir das nur gedacht und nicht umgesetzt!) 
Und es ist definitiv auch keine Lösung, jeden, der sich irgendwie in einer Verschwörungstheorie verstrickt hat sofort als Idioten zu beschimpfen. 
Genauso wie es nicht ok ist, eine überzeugte Maskenträgerin wie mich, sofort als dummes Schlafschaf zu titulieren. 

Und warum ist das so? 

Nun, dazu mach ich jetzt mal nen kurzen Seelenstriptease. 
WARUM stehe ich so auf die aktuelle AHA Regel und WARUM habe ich so eine Wut auf auf die, die sagen es wäre doch alles gar nicht so schlimm. Ganz einfach! 
Weil ich Angst habe! 
So, nu ist die Katze aus dem Sack. Ja verdammt nochmal. Ich hab ne Scheißangst, dass dieses Drecksvirus mich oder irgendjemanden aus meiner Familie erwischt (und ich rede natürlich nicht über den milden Verlauf). Und da hilft es nun mal nicht, wenn mir irgendjemand via Facebook in 5 knappen Sätzen erklärt, dass ich keine Angst haben muss, mich gut ernähren und ein bisschen Sport treiben soll. So funktioniert es nicht! 

Ihr wollt noch ein Beispiel? 
Als Kind hatte ich wahnsinnige Angst vor lautem Knallen. Gewitter, Knallplättchen an Karneval und Feuerwerk zu Silvester waren für mich der pure Horror. Ich stand weinend in der Ecke und hielt mir die Ohren zu. Jemand kam auf mich zu und sagte mir: „Du brauchst doch keine Angst haben! Der Knall tut dir doch nichts!“ (Du brauchst keine Angst haben, Corona ist nicht gefährlich!) 
„Los, nimm mal die Hände von den Ohren!“ (Masken weg! Masken weg!). 

Ich weiss nicht, ob ich damit ein bisschen genauer darstellen kann, wie sich momentan viele Menschen fühlen. Ich finde es immer beeindruckend wie oft irgendwo gesagt wird: „Ich habe keine Angst vor dem Virus. Ich habe Respekt!“ 
Ist das wirklich so? Hört mal genau in euch hinein. Ist der ursprüngliche Keimling dieses immerwährend zitierten Respekts nicht doch irgendwie ein Korn aus Angst, das nur von vielen, weiteren Emotionen überwuchert wurde? 
Und warum verdrängt man diese Angst? 
Warum ist es nicht einfach ok Angst zu haben, und dies auch zu äußern? Vielleicht würde die Gegenseite dann auch ein bisschen besser verstehen, warum wir uns so verhalten, wie wir uns gerade verhalten. 
Und ja, natürlich kommt dann sofort das Argument „Wer Angst hat, der soll zu Hause bleiben!“. 
Ist so einfach daher gesagt. Ich für meinen Teil bin mir nämlich sicher, dass diese Welt ein verdammt einsamer Ort wird, wenn alle die Angst haben, sich jetzt zu Hause einschließen würden. 
Wollen wir wirklich so leben? Einfach alles wegsperren, das uns gerade unbequem ist?

Oder wollen wir einander endlich mal wieder die Hand reichen und die Ängste unseres Gegenübers ernst nehmen und respektieren. 
Und auch da: Wenn jemand verdammt nochmal z.B. Angst davor hat, dass ihm die Familie Gates einen Chip mit einer Impfung implantieren möchte, dann hat er das Recht dazu diese Angst zu haben! 
Wenn wir diejenigen sofort, nach nur 2 Worten des Austausches als Idioten beschimpfen, dann sind wir nicht besser als diejenigen, die einem Kind, die schützenden Hände von den Ohren reißen. 

Man kann einen Fremden halt nicht mal eben mit ein paar Facebook Posts vom Gegenteil überzeugen. Wäre ja auch erschreckend, wenn das so einfach wäre. Man kann (und sollte) in den Dialog gehen und dann aber auch irgendwann den Rückzug antreten und wieder Raum geben. Viele Menschen, viele Meinungen. Da können wir uns drehen und wenden wie wir wollen. Das können wir nicht ändern. Wir müssen lernen damit umzugehen (oder alternativ ne Rakete bauen und auf einen unbewohnten Planeten fliegen, damit endlich Ruhe ist. Ha! Elon Musk, jetzt kenne ich deinen Plan!)

Ja, es läuft verdammt viel schief im Moment und ja, ich stehe auch weiterhin dazu, dass man sich gegen Extremisten (unabhängig von Corona!), egal von welcher Seite, laut machen muss (Ich weiß, hierzu könnte und müsste ich eigentlich noch ne ganz andere, detailliertere Abhandlung schreiben. Ist aber nun mal nicht Teil DIESES Blogeintrages). 
Aber ich möchte es nicht mehr mit Hass und blinden Schimpftriaden tun. 
Denn: Einmal alles rauslassen tut gut und muss jedem zugestanden werden, aber sich darin zu verstricken und nicht mehr herauszufinden macht krank. 
Also hört mal genau in euch rein. Fühlt ihr euch gut oder vielleicht schon etwas kränklich?

Nun gut, soweit der Stand heute. Fragt mich in ein paar Wochen nochmal. Ich bin jedenfalls immer wieder fasziniert, was die momentane Situation so aus mir macht und wie man sich so entwickelt. Wer weiß, vielleicht wird aus der dauermampfenden Raupe ja doch noch ein schillernder Schmetterling? .... Nein, niemals! Dafür esse ich zu gerne! ;-)

In diesem Sinne: Bleibt besonnen und aufmerksam!

Stimmung auf der Welt ist aktuell wie wenn Gewitter auf Starkstrom trifft... und die Sonne mischt auch noch n bisschen mit. Und Gras... sehr viel Gras.
Stimmung auf der Welt ist aktuell wie, wenn Gewitter auf Starkstrom trifft... und die Sonne mischt auch noch n bisschen mit. Und Gras... sehr viel Gras.

Montag, 27. Juli 2020

Corona Tag X+138: Die Masken fallen

27.07.2020

Ganz ehrlich Leute, wer heute bei mir positive Vibes sucht, der ist leider fehl am Platz. 
Wem nach pfiffigen Kalauern und kecken Sprüchen giert, dem sei nun dringend angeraten woanders hin zu klicken. Zum lustigen Cartoonisten von nebenan oder meinetwegen zur Comedy Hour auf YouPorn (Gibt’s sowas eigentlich? Wäre ne Überlegung wert…). 
Wie auch immer, bei mir ist das Spaßschnitzel für heute von der Speisekarte gestrichen, denn kurz gesagt: 

Wir sind am Arsch! 

Hach was hatten wir doch zu Beginn der Corona Krise noch für eine kindliche Hoffnung: 
Jetzt kommen die Menschen endlich mal zur Besinnung! Jeder denkt etwas mehr über seine Lebensweise nach, alles wird sich zum Positiven wenden und am Ende tanzen wir alle nackig mit selbstgebackenen Keksen durch den Wald. 
HAAAAHAAAA!!! 
Nix mit Erleuchtung und Friede, Freude, Eierkuchen. 
Anstatt Besonnenheit wird kollektives Durchdrehen praktiziert. 
Jeder kackt jeden an, in Facebook nehmen die Verbalschlachten noch mehr zu (und ich dachte das Greta Thunberg Bashing seinerzeit wäre schlimm gewesen. Wie naiv ich doch war!) und die Vereinsleitung diverser Länder dieser Erde bläst in das gleiche Horn, anstatt zu deeskalieren. Im Gegenteil, man trötet wie blöd darauf los, Hauptsache die eigene Meinung ist laut, Hauptsache das Machtgehabe maskulin genug, es wird in Dezibel gemessen welcher Schwanz im Vergleich am lautesten auf den Tisch knallt. 
Wenn Aliens die Stimmung der Erde gerade abhörten, sie bekämen ein vollkommen chaotisches Orchester kredenzt, das sich nicht einmal mehr Zeit nimmt die Instrumente zu stimmen, sondern so wild drauf los plärrt, dass die Saiten der Gitarre reißen, die Tasten vom Klavier fliegen und die Tuba so klingt als hätte jemand reingefurzt. 
Die „Symphony of Destruction“ wird jedes extraterrestrische Lebewesen für immer von unserem Planeten fernhalten, oder es dazu ermuntern, diesen Erdball so schnell wie möglich in die Luft zu sprengen. Frei nach dem Motto: „Tötet es, bevor es Eier legt!“ 

Ja, man hört, ich bin grad ein wenig unpässlich. Keine Angst, geht auch wieder vorbei. 
Wenn da nicht diese tagtäglichen Ärgernisse wären, die einen immer und immer wieder in diese Spirale drücken. 
Zum Beispiel der Typ gestern im Supermarkt. Genau vorm Obst und Gemüse klingelt sein Handy. Und da MUSS man natürlich dran gehen. Damit man die Olle zu Hause wegen irgendwelcher Nichtigkeiten auch laut genug ankacken kann, MUSS der Mundschutz an Ort und Stelle komplett entfernt werden, um die unverpackte Ware auch fachgerecht mit Sprechspeichel zu emulgieren. 
Ja, am liebsten hätte ich seinen Fernsprechapparat ergriffen und damit einmal den Enddarm seines Besitzers abfotografiert. ...
Denkt man, macht es aber natürlich nicht. 
Vielleicht weil ich feige bin, vielleicht weil ich aber nicht noch mehr Aggression in diese Welt streuen möchte. Aggression, die andere weitaus weniger unter Kontrolle haben. 

Zum Beispiel die Person, die an jedes Geschäft der Nachbarstadt einen Zettel gepinnt hat mit der Information, dass er/sie dort nicht mehr einkaufen würde, so lange sich die Inhaber der Maskenpflicht der Regierung beugen. 
Ja, super Idee. 
Wir wissen ja alle, dass sich der Staat sofort den Stimmen einzelner annimmt, die anstatt mit den richtigen Stellen (Ämter, Politiker,…)  zu kommunizieren, lieber diejenigen treten, die ohnehin schon auf dem Boden liegen. Das ist irgendwie so, als wenn man einem Kleinkind den Lolly wegnimmt, weil einem der eigene Lohnsteuersatz nicht passt. 

Dennoch, ich versuche mich irgendwie wieder ins normale Leben zu kämpfen. In die neue Normalität und die wäre eigentlich gar nicht sooo krass anders, wenn’s nicht immer wieder saures Aufstoßen gäbe.
Demnächst werde ich wohl endlich wieder an einem Poetry Slam teilnehmen, organisiert von sehr tollen, gewissenhaften Veranstaltern. Und dann postet eine Slam Teilnehmerin plötzlich folgenden Spruch auf ihrer Facebook Pinnwand: 

„Alle Menschen, die Angst und Panik wegen den Corona-Virus haben, mögen in Quarantäne bleiben, Mundschutz tragen und sich impfen lassen. Für alle anderen gilt: Lebt euer Leben, geht raus, habt Spaß an eurer Arbeit und feiert das Leben. Das ist Freiheit.“ 

Da ich selber ein recht vorsichtiger Mensch bin (ja, vielleicht gerne auch mal nen Ticken zu vorsichtig), lese ich also als Botschaft für mich daraus:

„Bleib mit deinem feigen Arsch zu Hause! Tritt nicht beim Poetry Slam auf, denn ich lebe mein Leben so wie ich es möchte und werde keinerlei Rücksicht auf dich auf deine Ängste und Sorgen nehmen!“

Ich weiß nicht wie ihr so denkt, aber Menschen die Ängste haben, die vielleicht körperliche Einschränkungen haben, die sich ohnehin schon zu sehr zurückziehen, auf die sollte man zugehen anstatt sie zu Hause wegzusperren. So praktiziere ich jedenfalls Mitgefühl und Zusammenhalt. 
Und wenn das bedeutet, dass ich auf solch einer Veranstaltung eine Maske trage, dann soll es so sein und dann trage ich diese mit Stolz.

Damit eben JEDER die Chance hat dort auftreten zu können, ob mit oder ohne körperliche Beeinträchtigung, ob mit oder ohne Angst. Und damit auch im Publikum Menschen sitzen und Kultur genießen können, ohne Angst haben zu müssen, dass jemand sie aufgrund seines Freiheitsdranges infizieren könnte. 
Einfache Maßnahmen ermöglichen ein größeres, weit gefächertes Publikum, zahlende Gäste für die Veranstalter, potentielle Kunden für die dort auftretenden Künstler, die gerade wahrlich genug zu knapsen haben. All das, zerstört durch den Freiheitsdrang einzelner? 
Wenn das unter Freiheit zu verstehen ist, dann möchte ich diese Freiheit nicht haben. 

Für mich würde der Spruch wie folgt lauten: 

„Lebt euer Leben, geht raus, haltet Abstand und bewahrt Anstand, nehmt Rücksicht aufeinander, habt Spaß an eurer Arbeit und feiert gemeinsam mit gegenseitigem Respekt das Leben. Das ist Freiheit!“ 

Ja, die Masken fallen, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich weiss noch nicht, ob die Gesichter, die darunter zum Vorschein kommen, die von stolzen Freiheitskämpfern sind oder eigentlich nur verzerrte Fratzen voller Egoismus und Selbstsucht. 
Beobachtet einfach mal selber.

In diesem Sinne trotz allem: Stay positive! 

Wenn man sich mit Maske vor ein usseliges Graffiti stellt, wirkt es sofort so,
als hätte man das Dingen selber dahin gesprüht.  

Dienstag, 5. Mai 2020

Corona Tag X+55: Alltag

05.05.2020

Liebes Tagebuch...

Bitte WAS???!!!
Wie viele Tage sind seit meinem letzten Eintrag hier vergangen? Vierundvierzig?!!?? 
Ich bin tatsächlich baff. 
Einerseits darüber, dass ich über einen Monat lang nichts mehr geschrieben habe, andererseits darüber, wie lange wir jetzt schon in der ganzen Corona Situation hängen. 
Inzwischen fühle ich mich in der Isolation ein bisschen wie Tom Hanks auf seiner verlassenen Insel. Aber im Gegensatz zu einem stummen Volleyball, habe ich immerhin einen recht redseligen Zweijährigen an meiner Seite. Wobei, die Tatsache, dass er mir das Wort „Mama“ in gefühlt dreitausend Tonlagen und Lautstärken immerfort um die Ohren haut, macht die Situation nicht zwingend einfacher. 
Ich darf mich ja wirklich nicht beschweren. Wir haben ein großes Haus mit Garten und ich muss mir in der Elternzeit, nicht, wie so viele, unbeneidenswerte Menschen, Kind (Homeschooling), Haushalt UND Homeoffice gleichzeitig um die Ohren schlagen. Dennoch sehne ich mich mitunter auch nach Kontakten, die nicht fünf Tage am Stück mit mir im Sandkasten Kindergeburtstag spielen wollen und mich dabei mit Sandkuchen füttern. Dazu noch das Loblied auf das fiktive Geburtstagskind in Dauerschleife:

 „Happy Birthday to you, 
Marmelade im Schuh, 
Aprikose in der Hose, 
Happy Birthday to you!“ 

Spätestens jetzt bereut man bitterlich, dem Zögling kein vernünftiges Liedgut beigebracht zu haben. 

Ich habe zwischendurch schon überlegt, mich zur Abwechslung einfach mal spontan in irgendeine Videokonferenz einzuhacken. 
Mit Chipstüte und Bademantel plötzlich bei Siemens im Vorstandsgespräch aufpoppen und den verdutzten Business Leuten mit halb vollem Mund sagen: „Machen Se ruhig weiter. Lassen Sie sich von mir nicht stören.“ 

Stattdessen tigere ich wie ein hungriges Raubtier, Tag für Tag durch die (a)sozialen Netze, auf der Suche nach Trost und Unterhaltung. Doch da herrscht nur noch Mord und Totschlag. Selbst im Ikea geht es, seit Einführung der neuen Abstandsregelung, gesitteter zu. 

Vorbei sind auch die Zeiten, in denen ich eine der Wenigen war, die freiwillig im Laden eine Gesichtsmaske getragen haben. „Damals“ konnte man sich an der Kasse wenigstens noch den Weg freibahnen indem man unter dem Gesichtskostüm einfach laut rief: „Ich bin Arzt! Lassen Sie mich durch!“ 
Mittlerweile muss halt jeder so ein Teil tragen. …Was vielleicht auch erklärt, dass sich alle plötzlich so aufführen als hätten sie Medizin studiert. 

Immerhin fällt es unter so einer Maske nicht auf, dass mein Gesicht mittlerweile so aussieht als hätte ich in ner Packung Dickmanns geschlafen. Mir wird langsam bewusst, dass die wöchentlichen Termine bei Krabbelgruppe, Kinderturnen und Babyschwimmen wohl eher der Mutti als Fitnessprogramm und Beschäftigungstherapie dienten, anstatt den Sohnemann zu entertainen. Der schlägt sich in dieser Krise nämlich hervorragend und zeigt keine Spur von Ermüdung… auch nicht Nachts. Meine Augen sind mittlerweile zu kleinen Schlitzen verkommen, so dass ich mit Gesichtsmaske aussehe wie ein verkleideter Briefkasten. 

Und über die Frisur, darüber möchte ich eigentlich gar nicht reden. Ich glaube nicht mal, dass es ein Haaransatz ist, der sich da über meinem Kopf ausbreitet. Viel mehr bin ich der Überzeugung, dass diese grauen Dinger auf meinem Haupt eigentlich geschmolzene Gehirnmasse sind, die sich träge durch die Poren meiner Kopfhaut drückt, als würde man ein Pfund Knete durch ein Teesieb quetschen. 

Ja, mir fehlt die Abwechslung außerhalb des Hauses, ja mir fehlen Erwachsenengespräche und nur per WhatsApp oder Telefon ist es irgendwie trotz allem, nicht das Gleiche. Aber es hilft ja alles nix. Ich bin nicht die Einzige, die da durch muss und das verschafft mir dann doch immer wieder etwas Trost und Mut. Wir ziehen alle an einem Strang. 
Wir sind auf paradoxe Art und Weise, eben NICHT allein.  

Ich für meinen Teil habe dann heute mal etwas Abwechslung auf den Stundenplan gebracht. Sohnemann ab ins Auto verfrachtet und die Oma besucht. Bevor jetzt alle die gut gewaschenen Hände über dem Kopf zusammenschlagen: Wir standen in einigen Metern Entfernung vor ihrem Balkon. Anschließend ging ich mit dem Nachwuchs zum nahe gelegenen Bach, wo er kleine Steine sammelte und diese vergnügt in das Gewässer warf. Bei jedem lauten Platscher gluckste er vor Freude. 
Und dann passierte etwas Wunderbares: Neben dem Bach gibt es ein Altenheim und aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie sich immer mehr Fenster öffneten und weißhaarige Menschen mit sehnsüchtigem Lächeln die Szenerie beobachteten. 
Da spielte dieser kleine, unbedarfte Junge mit seinen Steinchen und lachte so hell und unschuldig, dass es sich anfühlte als risse er alle Steine von unseren Herzen, um sie anschließend auf Nimmerwiedersehen im Bach zu versenken. 
Doch der Tag neigte sich dem Ende zu und ich erinnerte den kleinen Mann daran, dass wir jetzt langsam mal wieder nach Hause fahren müssen...
Daraufhin schmiss er sich auf den Boden, brüllte wie ein Kakadu auf Speed und warf mit Dreck nach mir. Hinter mir hörte ich, wie sämtliche Fenster des Altenheims nahezu synchron verschlossen wurden. Dahinter schüttelten weißhaarige Menschen verächtlich ihre Köpfe.

Ha! Plot Twist, wa?
Ihr hattet jetzt gedacht, dass ich euch hier mit ner rührigen Geschichte den Abend versüße. 
War wohl nix, denn manchmal sind kleine Jungs mitten in der Trotzphase einfach nur anstrengende Rotzbengel und Senioren einfach nur meckernde Menschen, denen Rotzbengel auf die Nerven gehen. 
Aber mal ganz ehrlich: Das ist auch gut so. Denn das ist menschlich und halt auch ganz normaler Alltag. 
Alltag, den wir uns alle irgendwie wieder herbeisehnen.

In diesem Sinne: Bleibt positiv und ernährt euch… nicht so wie ich.



Sonntag, 22. März 2020

Corona Tag X+11: Wir hatten ja… alles

22.03.2020

Liebes Tagebuch, 

ich bin ein Kind der 80er. 
Damals war es (zumindest in meinen Kreisen) noch nicht so verbreitet, mehrmals im Jahr in den Urlaub zu fliegen. 
Wenn der Tobias aus der 2. Klasse nach den Sommerferien davon berichtete, dass er mit seinen Eltern auf Korfu war, dann klang das für uns andere Kinder so, als hätte er gerade einen Abenteuerurlaub im Kongo hinter sich gebracht. 
Ich hingegen kann aus meiner Kindheit von sage und schreibe zwei Urlauben berichten. Einmal ging es mit Vattern an den Strand von Sankt Peter Ording und das zweite Mal ins AUSLAND nach Österreich zum Wandern! DAS WAR’S! 
Mehr war damals einfach nicht drin.

Umso krasser fiel dann aber mein Nachholbedarf aus. 
Ich habe ordentlich malocht und zusätzlich zum Hauptjob immer noch abends gekellnert. 
Die Freizeit schrumpfte zwar, aber dafür füllte sich das Portemonnaie und mit ihm das Sammelglas voller Wünsche und Träume. 
Ja, man kann sagen, dass ich in meinen 20ern und 30ern so richtig auf die Kacke gehauen habe. Ich bin viel gereist, habe jede Menge Konzerte besucht, bin ausgegangen, habe mir jede Menge Klimbim gekauft, einfach weil ich es konnte. Und doch war da immer der Drang nach mehr. 
Hach das Shopping in London war so toll, das muss ich nochmal machen. Hach das T-Shirt ist so geil, da bestell ich mir doch noch drei weitere Varianten von. Von der Blue Ray hier aber bitte die super limited Schnickschnack Sonderedition in Metalloptik…

Und dann kam die Wende. 
Nach langer Zeit und vielen Versuchen wurde ich mit Ende 30 endlich schwanger. Und natürlich war ich vorher eine von diesen naiven Kinderlosen, die steif und fest behaupteten: „Also, wenn der Nachwuchs da ist, dann lebe ich definitiv so weiter! Das geht auch alles mit Kind!“

Wartet… ich muss mal kurz pausieren um laut zu lachen…….Hahahahhahhhahhhahhhahhaaaaaahahaahahahaaaaa!

Natürlich kam es so, wie es alle Eltern wissend prophezeit hatten. Es blieb nichts wie es mal war. 
Von heute auf morgen waren ich und meine Wünsche und Pläne in den Hintergrund gerückt. 
Insbesondere als stillende Mutter, dessen Sohnemann partout keine Lust hat die mühsam abgepumpte Milch aus der Flasche zu trinken, hat man maximal 2 Stunden Zeit um irgendetwas alleine zu unternehmen oder für sich zu tun. 
Im ersten halben Jahr nutzt man diese 2 Stunden meist zum Schlafen oder für Körperpflege. Mehr ist oft nicht drin. 
Und soll ich euch was sagen: Die sonst so taffe Frau Sommer war plötzlich gar nicht mehr so cool. Sie merkte plötzlich, dass das Leben was sie vorher geführt hatte, zumindest für die nächsten fünfzehn Jahre, nie wieder so sein würde wie vorher. 
Mal eben spontan mit Freunden nach Berlin fahren? Pustekuchen! Sowohl zeitlich als auch finanziell absolut nicht mehr möglich. 
Das hat mich in der ersten Zeit fast wahnsinnig gemacht. 

Natürlich, Mutter zu sein ist ein riesiges Geschenk, aber es ist mit so unfassbar vielen Entbehrungen gekoppelt, darauf muss man halt auch erst mal klar kommen. 
Aber mit der Zeit verschwand diese Angst. Das Gefühl man würde irgendetwas im Leben verpassen, wenn man nicht mehr alles tun und lassen kann auf das man gerade Bock hat, legte sich immer mehr. 
Und auf einmal wich die Unzufriedenheit einer angenehmen, inneren Ruhe. Plötzlich fing ich an auszumisten, dünnte Kleiderschrank und Schnick-Schnack Sammlungen aus und es tat gut. All diesen Krempel brauchte ich nicht mehr um glücklich zu sein. Je mehr von dem Zeug verschwand, desto mehr Platz hatte ich zum Atmen.

Vielleicht bin ich deswegen gerade so entspannt, was die Entbehrungen der aktuellen Tage angeht. Zum Beispiel was die Haare angeht: Ich schaffe es momentan sowieso nur noch alle 8 Monate zum Friseur und auch jetzt hängt mein Haaransatz schon wieder fast an den Ohren. Aber das ist nicht wichtig!

Ich denke in diesen Tagen werden wir alle merken was wirklich wichtig ist. 
Dass die tatsächliche Entbehrung nicht der ausgefallene Sommerurlaub ist, sondern der Kontakt zu unseren Liebsten, zu unseren Freunden, zu unseren Eltern, zu Omas und Opas. 
Ich fürchte dieses Tal werden wir jetzt alle gemeinsam durchschreiten.

Irgendwann, weit in der Zukunft, werden wir dann unseren Enkeln oder dem kleinen Jungen aus der Nachbarschaft von der Zeit vor der großen Corona Krise berichten. 
Nur im Gegensatz zu unseren Großeltern werden wir sagen: „Wir hatten ja alles!“  
...Alles außer Bescheidenheit und den Blick für das Wesentliche.

In diesem Sinne: Bleibt bescheiden und bleibt zu Hause.

Gesperrter Spielplatz in unserer Siedlung

Dienstag, 17. März 2020

Corona Tag X+6: Was Peter sagt!


17.03.2020

Liebes Tagebuch,

heute hat mein zweijähriger Sohn seinen ersten Videoanruf von seiner besten Freundin (ebenfalls zwei Jahre alt) erhalten. Die beiden haben sich glücklich angelacht und nach der Begrüßung hat er ihr voller Stolz erzählt, dass er gerade einen Stinker in die Pampers gemacht hat. 
Das Gespräch dauerte noch weitere drei Minuten, danach erklärte ich das Wohnzimmer zur olfaktorischen Evakuierungszone. Aber die zwei hatten Spaß und das ist die Hauptsache.

Es ist echt super, dass wir heutzutage die Möglichkeit haben uns auf diesem Weg untereinander auszutauschen. Ja und wie man sieht, selbst die Kleinsten wissen schon wie es funktioniert. Dennoch ist dieser einfache Zugang zu den Medien nicht nur ein Segen, sondern auch ein Fluch. 
Da ich noch in der Elternzeit bin, habe ich aktuell noch weniger, soziale Kontakte als ohnehin schon. (Und ob ihr es glaubt oder nicht, auch das überlebt man!)
Natürlich greift man dann vermehrt zu Facebook und Co., um sich wenigstens ein bisschen austauschen zu können. 
Allerdings reißt mich mittlerweile die Flut von Informationen regelrecht von den Füßen, und zugegebenermaßen, unsere Bundesregierung latscht zwischen diesem Infomob herum wie ein übergewichtiger Elefant in einem Porzellanladen voller Tinnef Figürchen. 

Erst gestern hatte ich beschlossen mich jetzt medial etwas zurückzunehmen und mich auf die Pressekonferenzen zu konzentrieren. Gestern stand die Frau Angela vor der Nation und verkündete den Shutdown. Da dachte ich „Wow! Endlich mal ne klare Ansage. Sie bedeutet zwar noch mehr Einschränkung, aber endlich weiß ich woran ich bin!“
Ich hatte damit gerechnet, dass ab heute nur noch Geschäfte, die relevant für die Grundversorgung sind, geöffnet haben. 
Im Laufe des Tages stellte sich dann aber heraus, dass in meiner Heimatstadt die Leute immer noch durch geöffnete Klamottenläden bummeln. 
Ganz ehrlich, wenn wir einen Laden für Sportbekleidung als relevant für die Grundversorgung betrachten, dann möchte ich nicht wissen, wie wir Deutsche in einem Kriegsland wie Syrien auch nur eine Sekunde überleben würden. Setzten wir auch nur einen Fuß in Städte wie Aleppo, wir würden sofort heulend zu Staub zerfallen und verdammt, wir hätten es verdient. 

Gegen Nachmittag tritt dann NRW’s Armin vor die Presse und verkündet fröhlich eine nur teilweise Durchsetzung der von Frau Angela vorgestellten Themen vom Vortag. Durch meinen Kopf schwirrt seitdem nur noch ein einziges Wort. „HÄ???“

Jetzt mal ganz ehrlich: Haben die nicht mehr alle Tassen im Schrank? 
Was ist denn das bitte für ein Heckmeck? 
Ganz ehrlich liebe Politiker, bei solch inkonsequentem Handeln braucht ihr euch nicht wundern, wenn ein viel zu großer Teil der Bevölkerung den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt hat. Nämlich die, die heute immer noch, trotz tausendfacher Erklärung unter Zuhilfenahme von Buntstiften, Piktogrammen und Holzhammer, weiterhin in Gruppen, draußen in der Eisdiele oder im Park rumhängen. Die immer noch dicht gedrängt durch den Supermarkt schieben um die hundertste Packung Nudeln zu kaufen, die in den sozialen Medien damit prahlen, dass sie sich die Freiheit nicht nehmen lassen. 
Wer sich nicht klar äußert, der braucht sich nicht zu wundern, wenn jeder etwas anderes versteht. 

Man möchte einfach nur noch laut schreien! 
Doch dann merkt man, dass der kleine Sohn neben einem sitzt und stolz das selbstgemalte Bild präsentiert. Und dann tut man etwas, das man schon längst hätte tun sollen. Man befolgt die weisen Worte eines Mannes in blauer Latzhose, legt die ganzen sozialen Medien mal für einen Moment beiseite und drückt auf Abschalten.

In diesem Sinne: Bleibt besonnen, wascht euch die Zehen und bleibt verdammt nochmal einfach mal zu Hause! 😉

Wenn es so unmöglich ist, mal für eine kurze Zeitspanne keine direkten, sozialen Kontakte zu haben, wieso kommen dann Astronauten lebend zur Erde zurück?



Montag, 16. März 2020

Corona Tag X+5: Shopping Queen pausiert


16.03.2020

Liebes Tagebuch,

soeben hat die Bundesregierung den Shutdown beschlossen. 
Das lustige Anziehsachenshoppen hat also erst mal ein Ende. (Nun gut, mein letzter, ordentlicher Shoppingtrip liegt aus Gründen (Mutter eines Kleinkinds) ohnehin fast 2 Jahre zurück, da werde ich jetzt auch noch eine weitere Durststrecke überstehen. 
Richtig überrascht hat mich dieser Schritt eigentlich nicht. Tatsächlich wundert es mich, dass man nicht schon viel eher so hart durchgegriffen hat. Aber vielleicht muss man hier auch ein bisschen Fingerspitzengefühl beweisen, damit die Leute besonnen bleiben. 

Und da wäre ich auch schon beim Thema des Tages: 
Gestern habe ich einen kleinen Anschiss kassiert, der mich ins Grübeln brachte und mir wieder einmal mehr einen Gedankenumschwung kredenzte. 
Wer von euch jetzt behauptet er hätte noch keines von diesen „Klopapiervideos“ gesehen, der scheint in einer ziemlichen (zugegebenermaßen beneidenswerten) Blase zu leben. 
Ich meine damit die heimlich gefilmten Privatvideos, die Menschen zeigen, die sich im Supermarkt um 3000 Rollen Klopapier kloppen. Im Anschluss dann noch unzählige Fotos von leergehamsterten Regalen im Disounter und schon weiß man: Alle bekloppt geworden! 

Zu Beginn dieses ganzen Irrsinns habe auch ich noch solche Fotos gepostet, weil es zu surreal war. Inzwischen ist das ja schon fast Alltag geworden, warum also noch weiter teilen? 
Die „Klopapier-Fight-Arena“ Filmchen habe ich ohnehin noch nie geteilt, da es immer noch eine Verletzung der Privatsphäre dieser Menschen ist. Weiter habe ich hier aber auch nicht nachgedacht.

Und doch wurde dann in unserer Familen-WhatsApp-Gruppe darüber diskutiert und ich kam plötzlich tatsächlich in die Versuchung, solch einen Film weiterzuleiten (ist ja nur innerhalb der Familie… denkt man sich). 
Doch bevor das passierte kam der Anschiss. Und dann habe ich begriffen: 
Eben genau DIESE Filme, eben genau DIESE Fotos, suggerieren den ängstlichen Menschen dort draussen: 
Hey, ihr MÜSST Vorräte anlegen! 
Es gibt bald nichts mehr! 
Alle Regale sind leer! 

Ich rede hier bewusst von ängstlichen Menschen, denn nicht jeder da draussen ist einfach ein riesiges Ar… , das aus purem Egoismus bunkert oder das Zeug sogar teurer verkauft. 
Nein, tatsächlich sind es hauptsächlich unsichere Menschen, die ANGST haben und die darf man ihnen zugestehen. 
Aber anstatt sich darüber lustig zu machen und mit dem Teilen solcher Videos noch Öl ins Feuer zu gießen, sollte man hier einfach mal sagen STOPP, und die Verteilerkette dieser Filmchen und Fotos unterbrechen. 
Denn ganz ehrlich: Ja, am Ende des Tages sind die Regale aktuell leer, aber geht mal früh morgens ins Geschäft. Die meisten Lagerplätze sind wieder aufgefüllt. Die Mitarbeiter der Discounter arbeiten sich den Ar… für uns ab um für Nachschub zu sorgen, aber auch sie haben nur zwei Hände und kommen mit dem Nachfüllen bzw. dem Liefern von Nachschub nicht immer direkt nach. 
Ich habe als Mama und Hausfrau ohnehin immer einen gut gefüllten Vorratsraum, daher brauche ich gar nicht zu Hamstern und ziehe meist nur los, um frische Sachen zu kaufen. 
Und ganz ehrlich: Ich habe in all den letzten Tagen immer alles bekommen, was ich wollte (auch wenn dies manchmal Supermarkt-Hopping bedeutete.). 
Von daher: Ab jetzt überlege ich zweimal welche Fotos ich poste. Auch hier trage ich eine Verantwortung, auch hier bin ich mit verantwortlich und entscheide mit, ob Ängste weiterhin geschürt werden oder stattdessen endlich mal ein Gang zurückgeschaltet wird.  

Was lustige Memes (ohne betroffene Menschen darauf!) hierzu angeht, hadere ich noch mit mir. Vielleicht können auch diese ein Trigger für ängstliche Menschen sein. Umgekehrt erheitern sie den Alltag aktuell ungemein. Wenn ich momentan abwäge, würde ich sagen, dass hier der Nutzen im Sinne der Freude und des Lachens (und somit unser aller Gesundheit) überwiegt. Aber wer weiß… morgen sieht die Welt schon wieder anders aus und vielleicht auch meine Meinung. Ich lerne täglich dazu.

In diesem Sinne: Schaltet nen Gang herunter, lacht was das Zeug hält und wascht euch die Haare.

Falls jemand Klopapier sucht, mein Auto hat noch welches... (woher auch immer)


Sonntag, 15. März 2020

Corona Tag X+4: Menschenskinder


15.03.2020

Liebes Tagebuch,

auch heute ist mal wieder so ein Tag, an dem mein Gehirn so viel arbeitet, dass es am Feierabend wie ein aufgeweichtes Brötchen irgendwo in der Ecke meines Kopfes liegt. (Erklärt vielleicht auch die vielen Rechtschreibfehler in meinen Texten. Sorry dafür. Ich bin einfach nur platt.) :-(

So viele Fragen, insbesondere bezogen auf mein Verhalten. 
War das jetzt falsch? 
War es richtig? 
Wir wissen nun, dass sämtliche Schulen und Kitas ab Montag geschlossen sind. Ich habe das unglaubliche Glück, aktuell noch in Elternzeit zu sein aber dennoch möchte so ein zweijähriger Junge gerne bespaßt, herausgefordert und gefördert werden. Damit kann ich leben, das ist ja quasi aktuell mein „Job“. 
Dennoch sind aber auch soziale Kontakte für so ein Alter unglaublich wichtig. 
Wie lange wird diese Isolation ab jetzt anhalten müssen? 
Wie konsequent muss ich sein? 
Darf der kleine Mann jetzt gar nicht mehr vor die Tür? 

Gestern schien die Sonne und wir beschlossen einen kurzen Spaziergang durch unsere Siedlung zu unternehmen. Dieser ging auch vorbei an der roten Rutsche, die der Sohnemann so liebt, und natürlich wollte der kleine Mann unbedingt herunterrutschen. 
Da zu dem Zeitpunkt nicht wirklich viel los war, stimmten wir zu. 
Doch kurz nachdem mein Sohn auf die Rutsche geklettert war, wurden wir von einem ziemlichen Tumult überrascht. 
Hinter uns kreuzten plötzlich drei Erwachsene mit einem Pulk von 10 Kleinkindern auf. 
„Kindergeburtstag“, erklärte man uns freudig. 

Es war einer dieser Momente, in denen man sich wünschte, einfach besser zu Hause geblieben zu sein. 
Denn wie reagiert man nun? 
Reißt man den Nachwuchs panisch von der heißgeliebten Rutsche und ergreift die Flucht? 
Oder bleibt man vor Ort und versucht das eigene Kind so gut wie möglich aus dem Knäuel von tobenden, fremden Kindern fernzuhalten? 

Ich habe mich für ein Mittelding entschlossen. 
Weil sich die Kids vom Kindergeburtstag allesamt auf die Nestschaukel nebenan knubbelten, durfte mein Sohn noch ein paar Mal rutschen, bevor wir uns auf den Heimweg machten. Es riss mir das Herz heraus mein Kind dort wegzulotsen, zu sehen wie er sehnsüchtig auf die anderen Kinder blickte, zu hören wie er sagte: „Zu Kinder gehen! Zu Kinder gehen!“ 
War es richtig? 
War es eine übertriebene Reaktion? 
Ich weiß es einfach nicht. 

Den heutigen Tag haben wir im eigenen Garten verbracht. Ein unglaublicher Luxus, den ich jetzt erst richtig zu schätzen weiß. Noch vor ein paar Wochen habe ich mich über die ganze, furchtbare Arbeit geärgert, die mir dieser Garten beschert, aber ab jetzt werde ich ihn als eines meiner höchsten Güter ansehen.

In diesem Sinne: Besinnt euch auf die wahren Schätze, die ihr besitzt! … Und wascht eure Pfötchen! ;-)




Samstag, 14. März 2020

Corona Tag X+3: Die Erde wehrt sich


14.03.2020


Heute ist tatsächlich mal nicht so wahnsinnig viel passiert, daher nutze ich die Gelegenheit um euch mal einen kleinen Text zu präsentieren. Diesen hatte ich eigentlich spontan für den morgigen Poetry Slam in Köln geschrieben (der Auftritt ist ja nun leider hinfällig). Natürlich funktioniert ein Slam Text live verlesen immer besser, aber dennoch liegt mir viel daran und ich möchte ihn ungern in der Schublade verstauben lassen. Er ist sicherlich simpel und ohne viel Schnick-Schnack, aber hey, das bin ich ja schließlich auch. ;-)

Der Text heißt: 

Die Erde wehrt sich

Es war einmal, das würde ich gerne sagen,
hätte es sich vor Jahren zugetragen,
doch all dies geschieht im hier und im jetzt, 
von einer ziemlich pissigen Erde, handelt der Text.

Die Erde war ein gar friedliches Wesen, 
lag gern in der Sonne und liebte das Lesen.
Doch auf ihrem Rücken, da juckte es sehr, 
der Parasit Mensch, der macht es ihr schwer.

Er bohrte ihr Löcher in die zarte Haut, 
er lebte verschwenderisch und auch viel zu laut.
Er pustete Dreck in die Atemluft rein, 
der Mensch er verhielt sich wie ein asoziales Schwein.

Er tötete alles was sie einst erschuf, 
und selbst als sie weinte, überhörte er ihren Ruf.
Sie bekam starkes Fieber, doch der Mensch half ihr nicht, 
er spuckte ihr stattdessen noch mitten ins Gesicht.

Da reichte es der Erde und sie erschuf einen Plan, 
und der legte das menschliche Leben schnell lahm.
Die Waffe, die sie nutzte war winzig und klein, 
der Mensch schnell am Ende mit seinem Latein.

Das Virus es brach herein wie die Flut, 
genährt nur von Trauer und unendlicher Wut,
Der Mensch er bekam eine ordentliche Dämpfung, 
die Erde nahm Corona zur Schädlingsbekämpfung.

Dann lehnte sie sich zurück und beobachtete das Spiel, 
sie sah wie der Mensch plötzlich auf den Boden fiel.
Doch anstatt endlich weise und besonnen zu sein, 
ging der Mensch ihrem cleveren Trick auf den Leim.

Homo Sapiens, einst bekannt für sein Wissen, 
er fing an sich gegenseitig zu Dissen.
Anstatt zu begreifen wurde er schnell zum Tier, 
und das Einzige an das er dachte, waren Nudeln und Klopapier.

Der Wohlstand hatte ihm seiner Instinkte beraubt, 
er hatte gedacht es wird besser wenn man Grenzen aufbaut.
Doch ein Virus das wartet nicht draußen vor dem Tor, 
da helfen weder Sagrotan noch 20 Liter Chlor.

Anstatt gemeinsam die Pest zu besiegen, 
fing man an die Schuld hin und her zu schieben.
Zuerst war es die und dann war es der, 
die abstrusen Beschuldigungen waren alles andere als fair.

Die ärmsten der Armen lies man einfach zurück, 
teilte nicht mal ein Brot, nicht ein einziges Stück.
Man lies Kinder verrecken, eigentlich wie eh und je, 
Hauptsache es tat einem selber nicht weh.

Der Mensch verbarrikadierte sich mit Tonnen von Reis, 
wagte sich nicht vor die Tür, fraß nur noch Dosenscheiß.
Schaute Youtube, las BILD und verbitterte sehr, 
der einst fröhliche Mensch, existierte nicht mehr.

Doch was er nicht merkte, hinter seiner Bastion, 
jetzt nutzte die Erde diese neue Option.
Die Luft wurde besser, denn der Mensch blieb daheim, 
ja manchmal kann die Lösung doch so einfach sein.

Die Erde fühlte sich wie in einer Wellnessoase, 
endlich tanzte der Mensch ihr mal nicht auf der Nase.
Sie streckte ihren Körper und genoss den Moment, 
ja es tut wirklich gut, wenn die Haut einmal nicht entsetzlich brennt.

So schwebt sie nun durch den weiten Weltraum, 
beobachtet still, ob wir Menschen unsere letzte Chance auch noch versaun.
Die letzte Warnung, wie fruchtet sie wohl, 
ist der Mensch vielleicht doch schlau oder einfach nur hohl?

Verstehen wir endlich, dass es so nicht weiter geht, 
dass unsere Existenz auf dem Spiele steht?
Dass all der Hass und die Raffgier nichts bringt, 
wenn uns der Zusammenhalt nicht endlich gelingt.

Denn all unser Geld, was wir täglich verprasst, 
das bringt uns nichts mehr, wenn die Erde uns einen Arschtritt verpasst.   


In diesem Sinne: Bleibt gesund und bleibt hilfsbereit! 
... Und wascht euch die Hände!